Energiewende im Kunsthaus Mülheim Ruhrstr. 3 mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eingeläutet
Autor alive,Kommentare deaktiviert für Energiewende im Kunsthaus Mülheim Ruhrstr. 3 mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eingeläutet,2 min Lesezeit
Gerade als Veranstalter der Kunst-Dauerausstellung ENERGY-ART in NRW gehen die Galerie an der Ruhr / Ruhr Gallery und das MMKM – MUSEUM MODERNE KUNST MÜLHEIM in der Ruhrstraße / Ecke Delle in Mülheim an der Ruhr mit gutem Beispiel voran. So wurden nicht nur die Scheinwerfer, die die Kunstwerke wirkungsvoll beleuchten, mit LED- Energiesparlampen und Bewegungsmeldern ausgestattet – auch eine ausgeklügelte Beheizung / Belüftung der Räume wurde realisiert.
Ivo Franz dazu: „Es gibt im MMKM kein von außen unabhängiges Innenklima. Das kann im Winter bedeuten, dass die Räume bis auf 15° Celsius abkühlen. Aber man muss sich auch mal fragen: Wer hat sich eigentlich ausgedacht, dass man selbst im Januar im T-Shirt durch ein Museum spazieren kann?“ Im Museum der Zukunft wird also ein Pullover unentbehrlich sein.
In vielen Museen sitzt das Aufsichtspersonal oft Stunde um Stunde herum, ohne dass Besucher vorbeikommen – daher machen wir seit Jahren erfolgreich Verabredungen / Buchungen für Besuche und Führungen, denn auch jeder Konzertbesucher bucht ja „sein Zeitfenster“.
Fazit von Ivo Franz: „Wir sparen wertvolle Energie (Licht, Klima …) und vor allem viel Zeit, die wir sinnvoller in die Museumsarbeit einbringen.“
Als das Energiekonzept für die Galerie an der Ruhr in der historischen VILLA ARTIS – einst auch Stammhaus der Tengelmann-Gründerfamilie Schmitz-Scholl und Kunsthaus von Carl Nedelmann – anstand, wollte der Galerist Alexander-Ivo Franz sich zunächst den Traum von einer erdgasbetriebenen Mikro-KWK-Anlage erfüllen. Nach der Beratung durch die medl – Versorgungsspezialisten empfahlen diese wegen der besseren Gesamtwirtschaftlichkeit eine Nahwärmelösung.
Nach Verlegung der Erdleitungen von der Delle aus versorgt heute das Blockheizkraftwerk an der Duisburger Straße das MMKM-Museum, die Galerie und das Kunsthaus mit seinen über 1.200 Quadratmetern Ausstellungs- und Atelierflächen mit ca. 80 Grad heißem Wasser, überwiegend erzeugt durch große grüne JENBACHER-Gasmotoren, die gleichzeitig Ökostrom produzieren.
Immerhin sind im Erdgeschoss die Räume des ehemaligen Kolonialwarenhauses 5,40 Meter hoch und auch die „Beletage“ hat noch fast 4 Meter Raumhöhe zu beheizen. Die Anlage soll 2014 noch durch eine Fernsteuerungsmöglichkeit via Smartphone ergänzt werden.
Zusammen mit einer Schule aus dem Ruhrgebiet soll eine spezielle Steuerung für Galerien und Museen installiert werden, die neben der Temperatur auch Feuchte und CO2-Gehalt je Raum mittels eines Datenloggers steuert und dokumentiert.
Das Raumklima wurde durch speziellen Putz mit Silikatfarben atmungsaktiv konzipiert – eine ausgeklügelte Lüftung via Naturkonvektion sorgt für gleichbleibendes Raumklima zum Schutz der Kunstwerke.
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